Englische Pubs vs. deutsche Kneipen

Was dem Deutschen seine gemütliche Kneipe am Eck ist, ist dem Engländer sein Pub. Für beide gilt jedoch, dass sich die Menschen seit jeher hier treffen, um über Politik, Sport oder um über das gesellschaftliche Leben zu diskutieren.

Dennoch gibt es zwischen einem englischen Pub und einer deutschen Kneipe einige Unterschiede.

Pubs stehen für Tradition

Ein Grund warum die Pubs in England so beliebt sind ist, dass sich hier unterschiedliche Gesellschaftsschichten treffen. Dass ansonsten in England noch sehr ausgeprägte Klassenbewusstsein gibt es in England nicht. Dagegen ist die Kneipe in Deutschland nach wie vor eher Treffpunkt für die „kleinen Leute“.

Pub in London

Ein Pub in London

In englischen Pubs wird die Tradition sehr groß geschrieben. Selbst neu errichte Pubs erwecken den Eindruck, sie seien schon mehrere Hundert Jahre alt. Auf diese Weise haben die Pubs ihren ursprünglichen Charakter behalten. Während die englischen Pubs annähernd dieselbe Optik haben, sind die deutschen Kneipen von ihrer Ausstattung her völlig unterschiedlich. Dennoch haben sich auch die Pubs im Laufe der Zeit etwas verändert. Zu früheren Zeiten wurden hier fast ausschließlich Bier und Spirituosen angeboten. Mittlerweile habe viele Pubs jedoch auch Wein, Kaffee oder kleinere Gerichte auf der Karte.

In Deutschland richtet sich das Getränkeangebot stark danach um, welche Art Kneipe es sich handelt. Während einige eine breite Palette an verschiedenen Bieren anbieten, wird in manchen noch Musik gespielt. Eine Dartscheibe oder ein Billardtisch sind in den meisten deutschen Kneipen ebenfalls vorhanden.

Was sonst noch anders ist

Wer in englischen Pubs auf eine Bedienung wartet, wird vermutlich ohne Getränk wieder gehen. Bestellt wird hier grundsätzlich an der Bar. Während die Theke in deutschen Kneipen eher den Stammgästen vorbehalten ist, setzen sich in den Pubs auf Fremde an die Bar. Das Winken nach dem Barkeeper wird in Pubs nicht so gerne gesehen. Normalerweise machen Gäste durch Augenkontakt auf sich aufmerksam. Zugegebenermaßen kann dies in brechend vollen Pubs etwas schwierig werden. Wer schlau ist, lässt sich von einem andren Gast Namen des Barkeepers geben, um diesen dann direkt anzusprechen.

In den meisten deutschen Kneipen wird dagegen an den Tischen bedient. In den englischen Pubs ist es die Regel, dass sofort nach Erhalt der Getränke bezahlt wird. Zudem gibt man dem Barkeeper niemals ein Trinkgeld.

Foto: sgruendling / pixelio.de